Manche Leute kehren nach Hause zurück, um ihre Eltern zu besuchen. Andere, um sich an Omas Sonntagsbraten zu erinnern. Und dann gibt’s da noch Rona.
Willkommen zurück, Rona – oder: „Hilfe, ich bin wieder da!“

Sie kommt nach einem Jahrzehnt voller Alkohol, Chaos und Großstadtirrsinn zurück auf die windumtosten Orkney-Inseln – irgendwo zwischen Schaf, Sturm und Selbstfindung.
Klingt nach einem Wellnessurlaub? Pustekuchen! The Outrun ist kein Spa-Trip, sondern eine emotionale Achterbahnfahrt mit Schottenrock und Seelenspagat. Wer bei „Heimkehr“ an warme Decken und Kaminfeuer denkt, wird hier schnell eines Besseren belehrt.
Die Protagonistin: Mehr Drama als jede RTL2-Doku
Saoirse Ronan als Rona – Der schottische Phönix
Saoirse Ronan (ja, die mit dem unaussprechlichen Vornamen) spielt Rona, eine Frau mit mehr Gepäck als ein Ryanair-Flieger kurz vor dem Start. Nach Jahren der Selbstzerstörung in London, inklusive Drogen, Abstürzen und vermutlich einem Tinder-Dating-Marathon, kehrt sie in die Heimat zurück – auf die Orkneys. Diese Inselgruppe ist so abgelegen, dass sich selbst Google Maps weigert, Routenangaben zu machen.
Rona bringt einen emotionalen Koffer voll Traumata mit, dazu eine gehörige Portion Sarkasmus, verwirrte Erinnerungen und einen Blick, der sagt: „Ich bin hier, aber ich hab’s mir anders vorgestellt.“
London, Baby – Jetzt in dramatisch!
Durch Rückblenden erfahren wir: Das Großstadtleben war nicht gerade Ronas Wellnessphase. In London ging’s drunter und drüber – und zwar nicht im positiven Sinne. Alkohol floss wie in einer schlechten Studenten-WG, und ihre Beziehungen waren instabiler als ein IKEA-Regal mit nur drei Schrauben.
Aber keine Sorge: Die Rückblicke sind stilvoll inszeniert, mit dem gewissen „Oh Gott, was hab ich nur getan?“-Flair, das man sonst nur bei alten Facebook-Fotos empfindet.
Regie, Natur und andere Katastrophen
Nora Fingscheidt: Regie mit Tiefgang
Regisseurin Nora Fingscheidt (bekannt für Systemsprenger) hat wieder zugeschlagen – diesmal mit einem Drama, das sich anfühlt wie ein langer, melancholischer Spaziergang durch das eigene Innenleben, während draußen der Wind heult und man mit einem Schaf über die Existenz diskutiert.
Sie schafft es, die raue Schönheit der Orkneys mit Ronas innerem Chaos zu verweben. Die Landschaft spielt hier keine bloße Kulisse – sie ist Co-Therapeutin, Naturgewalt und metaphorischer Spiegel in einem. So ein bisschen wie ein emotionaler Trip ins schottische Herz der Finsternis – nur mit mehr Nebel und weniger Krokodilen.
Der visuelle Stil: Grau ist das neue Bunt
Wer auf knallige Farben und Popcornkino steht, sollte sich lieber Fast & Furious 17 reinziehen. The Outrun setzt auf natürliche Farbpalette, melancholische Bilder und eine Kamera, die so langsam über die Landschaft gleitet, dass selbst eine Schnecke ins Schwitzen käme.
Aber genau das passt: Diese ruhigen Einstellungen geben Rona (und uns) Raum zum Nachdenken – oder zumindest dazu, mit einer Tasse Tee über das eigene Leben zu grübeln.
Ein Cast, der wirkt wie aus dem Leben gegriffen
Von schottischer Seele bis Londoner Wahnsinn
Neben Ronan brilliert Saskia Reeves als Ronas Mutter, die mit dem Charme eines kalten Nordwinds versucht, ihre Tochter wieder auf Kurs zu bringen – subtil, hartnäckig, liebevoll-distanziert. Ein bisschen wie eine Therapiestunde mit extra Zynismus.
Stephen Dillane gibt den Vater, der mehr Schweigen als Sprechen beisteuert – und das mit einer Ausdruckskraft, die man sonst nur von Grantigen in der Supermarktschlange kennt. Auch Lauren Lyle, Paapa Essiedu und Nabil Elouahabi bringen Tiefe, Witz und tragische Momente mit. Sie alle tragen dazu bei, dass man nie das Gefühl hat, einen Film zu schauen – sondern einer echten Geschichte zu folgen.
Kein Marvel-Gewummer – und genau deshalb großartig
The Outrun ist das Gegenteil eines Blockbusters. Keine Explosionen, keine Aliens, keine Autos, die aus Flugzeugen springen. Stattdessen: Ein Schaf, das im Wind steht. Eine Frau, die mit ihrer Vergangenheit ringt. Und ganz viel stille Intensität, die einem langsam aber sicher unter die Haut kriecht – wie eine sentimentale Mückenplage der Seele.
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Von der Flasche zur Freiheit
Ein Entzug mit Aussicht
Ronas Weg ist nicht linear. Der Film zeigt schonungslos und ehrlich, wie Rückfälle, Zweifel und Einsamkeit Teil des Heilungsprozesses sind. Aber: Die Natur, die Familie (so seltsam sie auch sein mag), und vor allem Rona selbst, zeigen: Da ist Hoffnung. Nicht die kitschige Hollywood-Hoffnung, sondern die realistische „Ich hab noch einen Versuch“-Version.
Dabei bleibt der Film stets respektvoll – ohne Moralkeule, ohne Zeigefinger. Stattdessen gibt’s Schweigen, Blicke, Momente. Und manchmal ist das alles, was man braucht, um den nächsten Schritt zu wagen.
Schottischer Selbstfindungstrip mit Nebenwirkungen
Ganz ehrlich: Wer nach dem Film keine Lust auf Orkneys, Wollpullover und einen Detox vom Leben hat, ist emotional wahrscheinlich bereits abgestürzt. The Outrun ist mehr als ein Film – es ist ein Gefühl. Ein melancholisches, wunderschönes, mitunter schweres Gefühl, das nachwirkt.
Fazit: Eine emotionale Umarmung mit Schafgeruch
The Outrun ist nichts für Schnellkonsumenten oder Multitasking-Streamer. Dieser Film verlangt Zeit, Aufmerksamkeit und ein bisschen Herzschmerz-Resistenz. Aber er gibt dafür auch etwas zurück: Hoffnung, Heilung und vielleicht die Erkenntnis, dass es nie zu spät ist, den Kompass neu auszurichten – selbst auf einer windigen Insel mit mehr Möwen als Menschen.
Er ist intensiv, ehrlich und so wunderbar anders, dass man ihn eigentlich zweimal schauen möchte – einmal zum Mitfühlen, einmal zum Verstehen.
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Autor und Bild: Film-Zeitler
Kein Anspruch / Gewähr auf Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit








