Thiemitztal-Weg DÖ 61

Eleviert und majestätisch ergießt sich Gemeinreuth über dem malerischen Thiemitztal. Wie ein Duett der Kontraste liegen hier zwei Wanderparkplätze — Inseln der Pausen in einem Ozean der Fortbewegung.

Thiemitztal-Weg DÖ 61: Eine Odysee zwischen Zeitgefüge und Raumdimension

Thiemitztal-Weg DÖ 61
Thiemitztal-Weg DÖ 61

Ah, Gemeinreuth! Asphaltische Ouvertüre und terrestres Preludium

Wir senken uns ins Tal, ein Niedergang, der dem Orpheus‘ Abstieg in den Hades gleichkommt, vorbei an einem Dorfteich, dem silbernen Tintenfleck im Tagebuch dieser Siedlung. Ehe wir uns versehen, verschluckt uns die Umarmung der sattgrünen Waldkulisse und schleust uns zur nächsten Verzweigung der Wege.

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Auf Kammesnacken: Die Dialektik von Schnaid und den Geheimnissen der Topografie

Mit Schnaid als optischem Leuchtfeuer vor den Augen schreiten wir über die Rückgratlinie der Landschaft und rutschen ins Tal. Ein Gefälle als unbeugsamer wie auch elastischer Lebensfaden eskortiert uns bis zu einer breiten Forststraße. Dort stoßen wir auf die ruinierten Artefakte eines Mühlkamms; einst ein Denkmal menschlicher Innovation, heute das Memento Mori der Vergänglichkeit. Die Mühle? Ein Phönix, der die Asche scheute und in der Geschichte nur als erloschene Flamme existiert.

Von der Lorchenmühle ins Geäst des Eibenwegs: Die Arterien des Frankenwalds

Kurz darauf schnürt unser Wanderpfad eine Kollaboration mit dem legendären Eibenweg und dem mystisch verklärten FrankenwaldSteigla „Süßengutweg“. Sie geleiten uns zur Lorchenmühle, einer Pension, deren Gaststätte, so melancholisch wie ein entthronter König, ihre Pforten fest verschlossen hält. Doch, lieber Flaneur, fürchten Sie nicht! Selbst hier könnte Ihre Füße das Kribbeln der Wanderlust erfassen.

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Die Wächter von Breitengrund: Ein verschlungenes Pfadspiel

Während wir den Eibenweg weiterhin als Wegweiser des Schicksals akzeptieren, führt eine vertraute Linkskurve uns zum westlichen Winkel von Breitengrund. Auf der Odyssee begegnen uns die Überreste einst stolzer Anwesen, die heute nur noch als Fußnoten in der Chronik des Vergessens existieren. Wir schlängeln uns über einen forstlichen Allee und treffen auf die Twin Towers von Breitengrund, sozusagen die Wachposten dieser natürlichen Bastion.

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Ein Chlorophyll-Jünger der Ewigkeit: Die Nonagenarische Eibe

Dort, wo der Pfad die Statik eines grünen Teppichs annimmt, erwartet uns ein singuläres botanisches Phänomen — eine Eibe, deren Jahresringe ein komplettes Millennium zu umschreiben scheinen. Ein stummer Prophet des Frankenwalds. Nach einer stillen Zeremonie an diesem grünen Pantheon setzen wir unsere Reise fort, umkreisen die ersten Bollwerke von Breitengrund und erklimmen schließlich die Höhe, um ein Panorama zu genießen, das sich vor uns wie ein epischer Wälzer entfaltet.

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Epilog im Hühnergrund-Weg: Der zirkulare Heimweg

Am Stadtrand von Bernstein vollführen wir eine Rechtskurve, nonchalant an einem bürgerlichen Trafohäuschen vorbeischlendernd, und besteigen den Gipfel der Aussicht. Die Landschaft rollt sich wie ein impressionistisches Gemälde vor uns aus. Wir folgen der Wegesader, die uns, wie einen vorwitzigen Epilog, wieder aus dem Forstdomizil in die Kulturlandschaft entlässt. Ein kurzes Aufbäumen des Geländes, und voilà, die Straßen von Gemeinreuth heißen uns Willkommen. Unser zyklisches Abenteuer findet seinen Abschluss, doch wir sind nun reicher an Erinnerungen und Schattierungen des Lebens, die nur solch eine Exkursion bieten kann.

Genaue Beschreibung und weitere Informationen: https://www.frankenwald-tourismus.de/detail/id=6087f5350d7ea872058c7972


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Die Sage zum Thiemitztal-Weg DÖ 61

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Das Geheimnis des schwarzäugigen Mädchens: Eine Einkehr am Lorchenmühlen-Kreuz

Auf dem Pfad zu Lorchenmühle, gleich hinter der efeuumrankten Holzbrücke, befindet sich ein steinernes Kreuz. So erzählt die Sage, dass dieses Kreuz zum Gedenken an ein junges Mädchen errichtet wurde, das dem Teufel selbst die Stirn geboten hat. Wie heißt es so schön: Die Wälder des Frankenwalds halten mehr Geheimnisse bereit, als die Chroniken der Menschen je festhalten könnten.

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Die Besitzer der Lorchenmühle hatten eine Tochter, Anna. Sie war für ihre außergewöhnlichen schwarzen Augen bekannt, die in der Sonne glitzerten wie ein nächtlicher Sternenhimmel. Als Anna heranwuchs, erkannten die Leute, dass ihre Augen nicht nur hübsch, sondern auch magisch waren. Sie konnte den Lauf der Flüsse verlangsamen und die Winde über die Wälder flüstern lassen. Viele kamen von weit her, um die junge Frau zu sehen, und jedes Mal führte Anna sie an das steinerne Kreuz, um zu beten und um Schutz zu bitten.

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Der König der Eiben: Fluch und Segen des Waldes

Eines Tages betrat ein schneidiger Fremder den Frankenwald. Er trug einen Umhang aus Eibennblättern und seine Augen waren dunkler als die finsterste Nacht. Der Fremde fragte nach dem Mädchen mit den magischen Augen, und bald fand er Anna am Lorchenmühlen-Kreuz.
„Ich bin der König der Eiben, der Herrscher dieses Waldes. Deine Gabe stört das natürliche Gleichgewicht. Entweder du verzichtest darauf oder du wirst die Konsequenzen tragen“, sprach er mit donnernder Stimme.

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Anna lächelte und antwortete: „Ich bin mir der Gaben bewusst, die mir die Natur gewährt hat. Sie sind weder ein Fluch noch ein Segen, sondern Teil des unendlichen Kreislaufs des Lebens.“

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Die Wette im silbernen Mondlicht

Der König der Eiben war von Annas Weisheit beeindruckt und bot ihr eine Wette an. „Wenn du es schaffst, mir drei Rätsel zu lösen, werde ich dich und deine Gaben in Ruhe lassen. Versagst du, wird dein Dorf ein Jahrzehnt lang von Sturm und Dürre heimgesucht.“

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Anna willigte ein. Die erste Frage war einfach, die zweite schwieriger, aber bei der dritten brach der König in ein lautes Lachen aus. „Was ist das Einzige, das selbst ich, der König der Eiben, nicht kontrollieren kann?“

Anna schaute in die funkelnden Sterne und dann in die Augen des Königs der Eiben. „Die Liebe“, antwortete sie schließlich.

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Das ewige Versprechen

Der Waldkönig war beeindruckt und ein wenig beschämt. „Du hast gewonnen, Anna. Dein Dorf wird sicher sein, und ich werde deine magischen Gaben respektieren.“
Als Zeichen seiner Verehrung brach der König der Eiben eine Frucht von seinem eigenen Zweig ab und gab sie Anna. „Pflanze diese Eibe in der Nähe des steinernen Kreuzes. Sie wird ein Wächter des Waldes und der Menschen sein.“

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Der Altar der Zeit: Annas Erbe

Anna pflanzte die Eibe, und sie wuchs zu einem majestätischen Baum heran. Die Menschen nannten sie „Annas Wächter“ und kamen von weit her, um sie zu sehen. Die Lorchenmühle und das umliegende Land blieben viele Jahre lang fruchtbar.

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So kommt es, dass Wanderer, die den Thiemitztal-Weg betreten und den Lorchenmühlen-Kreuz passieren, immer einen Moment innehalten und zu „Annas Wächter“ aufschauen, der stolzen Eibe, die selbst den König der Eiben besänftigte.

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Fazit: Der Zyklus der Geschichten

Wie der Hühnergrund-Weg uns wieder zurück in die Zivilisation führt, denken wir an Anna und den König der Eiben. Im Herzen des Frankenwalds spüren wir, wie die Geschichten von gestern und heute miteinander verwoben sind, genauso wie der Pfad, der uns durch diesen magischen Wald führt.
Das Geheimnis des schwarzäugigen Mädchens ist nur eines von vielen, aber es lehrt uns eine wichtige Lektion: Wir sind alle Teil des unendlichen Kreislaufs des Lebens, und in diesem Wald, wo die Zeit selbst zu verweilen scheint, sind wir niemals allein.


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Hier noch ein paar Daten zum Thiemitztal-Weg DÖ 61

Thiemitztal-Weg DÖ 61 (Gemeinreuth – Eibe – Bernstein)

Dauer der Wanderung: 01:41 Stunden
Länge der Wanderstrecke: 7,49 km
Durchnittsgeschwindigkeit: 4,5 km/h
Höhenmeter Aufstieg: 210 m
Höhenmeter Abstieg: 210 m

Die Wanderung findest Du auch bei komoot …

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Autor: Chad Gregor Paul Thiele

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