Saaletal-Weg US 23

Vom versteckten Winkel des Münchberger Stadtwaldes, an der Basis des erhabenen Großen Waldsteins, entspringt die Saale—ein Hydromysterium, das aus einem abgeschiedenen Stollen in 705 Metern über dem Meeresspiegel hervorbricht.

Das Saale-Aquarell: Ein Spaziergang durch die Annalen der Zeit

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Issigau, diese malerische Enklave, fungiert als Prolog unserer Fußreise, welche uns schließlich entlang der Saale durch die Ebenen Thüringens führt.

Geflüster von Chroniken und Fabeln an den Ufern der Saale

Die Saale, deren Flussreise in der Elbe kulminiert, skizziert ein pittoreskes Wassergemälde auf einer Leinwand von 427 Kilometern. Unsere Route lädt uns ein zu einem odysseischen Abenteuer, das von der sagenumwobenen Flinschen Papierfabrik—einem Monument der Industriekultur—bis zum verträumten Blankenstein reicht.

Mit der Saale als unverbrüchlichen Gefährten durchstreifen wir idyllische Uferlandschaften, auf denen wir dem kuriosen Pferdebahnbetrieb von Monsieur Vogel begegnen. Reliquien der Vergangenheit in Gestalt von Gedenktafeln und Skulpturen ergänzen die Kulisse, flüsternd von Sagen und geschichtlichen Tumulten.

Wahrlich, der virginal erhaltene Talraum der Saale fesselt unsere Aufmerksamkeit; allerdings stellt er nur eine Facette unserer gesamten Exkursion dar. Das verbleibende Teilstück schenkt uns Panoramaausblicke von atemberaubender Erhabenheit, die sich über die angrenzenden Territorien spannen und dem visuellen Sinn ein Feuerwerk der Eindrücke bieten.

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Verborgene Trampelpfade: Zwischen Issigau und Wolfstein

Die Weiterfahrt unserer Reise benutzt eine wenig frequentierte Nebenstraße zwischen Issigau und Wolfstein als Bühne, welche als Einfallstor zum Frankenweg fungiert und uns mit künstlerischen Landschaftsgemälden belohnt. In Wolfstein allerdings, schwenken wir nach rechts ab und sinken hernach linksgeneigt ab, bis wir uns durch das Wildgehege hindurch in die mystischen Gefilde des Mauswinkels verlieren. Ein Forstpfad heißt uns willkommen und eskortiert uns in die smaragdene Tiefe des Waldes hinab zum Saaletal.

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Zeitkapsel: Die Flinsche Papiermühle

Uns zur Seite steht der Fränkische Gebirgsweg, den wir kurzzeitig berühren, bevor wir uns nach rechts wenden und die Saale mittels einer Fußgängerüberführung bezwingen. Am Fuße von Blankenberg erwartet uns die Flinsche Papiermühle, ein denkmalgeschütztes Artefakt industrieller Revolution, wo seit 1843 durch das Streben von Ferdinand Traugott Flinsch und Anton Wiede der maschinelle Papierfabrikationsprozess Fuß fasste.

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Der Hauch vergangener Tage: Die Ruinen von Blankenberg

Nach einem ephemeren Anstieg bereitet der Schlossberg uns einen atemberaubenden Rundumblick. Von der Bastei und dem Hochzeitskorb hinter dem Rathaus aus bieten sich uns ästhetisch wertvolle Ausblicke auf die Tallandschaft, Blankenstein, den Eisenbühl im Gupfen und das gegenüberliegende Wolfstein-Domizil.

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Pilgerpfad der Mythen

Etwas weiter unten im Saaletal webt unser Weg ein Mosaik der Erzählungen. Wir durchschreiten die Überbleibsel des einstigen Hammerschlösschens, das als Kriegsgefangenenlager im Zweiten Weltkrieg diente, sowie die Felsen, die einstmals ein majestätisches Schloss beherbergten. Wir grüßen im Vorbeigehen den Seihans, die lokale Legende von Blankenberg, und die sagenhafte Saalenixe.

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Schatten der Vergangenheit: Die Pferdebahn und die ZPR

Unsere Expedition führt uns vorbei an der Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal (ZPR), einer von Anton Wiede im Jahre 1883 gegründeten Institution, die sich als Katalysator für Blankensteins Transformation von einem Schlafdorf zu einer prosperierenden Gemeinde erwies.

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Das Kreuzungsepos des Deutschen Wanderns

Wir überschreiten die Saale über eine Straßenbrücke und erreichen postwendend Blankenstein. Unser Pfad geleitet uns durch den Parkplatz unterhalb der Saale-Brücke und über die Selbitz ins Fränkische. Hier, am Nabel der deutschen Wanderwelt, verästeln sich vier überregionale Fernwanderwege.

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Epilog der Expedition: Issigau erneut

Schlussendlich geleitet uns unser Wanderpfad zurück nach Issigau. Doch bevor dieses Kapitel endet, erhaschen wir noch einen letzten Blick von Wolfsteins Weiler aus und schwelgen in der Ehrfurcht vor der natürlichen Pracht, die unsere Exkursion so unvergesslich machte.

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Merknotiz

Dieser Rundwanderweg kann alternativ auch in Wolfstein, Untereichenstein oder Blankenstein seinen Anfang bzw. sein Ende finden.

Genaue Beschreibung und weitere Informationen: https://www.frankenwald-tourismus.de/detail/id=6087f5300d7ea872058c7956


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Die Sage (zum Saaletal Weg US 23) vom verwunschenen Fischermädchen der Saale

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Das außergewöhnliche Rätsel der Saale

Zu einer Zeit, als die Saale noch als junger Fluss durch die Frankenwälder mäanderte, geschahen merkwürdige Dinge in den verträumten Dörfern entlang ihres Ufers. Am Abend, wenn die Sonne am Horizont versank und die Saale in ein rätselhaftes Zwielicht tauchte, vernahm man aus der Tiefe des Flusses das Gesang einer jungen Frau. Sie sang von Liebe, von Sehnsucht und von dem verlorenen Glück. Der Klang ihrer Stimme war so betörend, dass er das Herz selbst des stursten Bauern erweichen konnte.

Fischers Wilhelm und die nächtliche Begegnung

Eines Abends wagte es der junge Fischer Wilhelm, sich auf sein Boot zu begeben, um das Mysterium zu ergründen. Mutig ruderte er in die Mitte des Flusses, wo er das schüchterne Glitzern einer menschlichen Gestalt in der Dunkelheit sah. Als er näherkam, erkannte er ein junges Mädchen mit langen, silbernen Haaren und blauen Augen, die an die Farbe der Saale erinnerten. „Wer bist du, und warum singst du so traurig?“, fragte Wilhelm das Mädchen.

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Die tragische Geschichte des Fischermädchens

„Ich bin Saela, das Tochter des Flussgeistes der Saale. Ich bin verflucht, hier in den Tiefen des Flusses zu leben, bis jemand das Rätsel meines Schicksals lösen kann“, antwortete sie mit einer Stimme, die die Saiten der menschlichen Seele zu berühren schien. Ihre Geschichte war ebenso tragisch wie ihr Gesang; sie war das Opfer einer alten Familienfehde zwischen den Geistern der Flüsse und Wälder. Nur die Lösung eines alten Rätsels konnte den Fluch brechen.

Wilhelms verzweifelte Suche

Berührt von ihrer Geschichte, schwor Wilhelm, sie zu befreien. Er suchte Tag und Nacht, von der Flinsche Papiermühle bis zum verwunschenen Mauswinkel, nach einer Lösung für das Rätsel. Seine Suche führte ihn zu den Ruinen von Blankenberg, durch das Wildgehege und bis zum Weiler von Wolfstein. Doch so sehr er sich auch mühte, die Antwort schien unauffindbar.

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Die Erleuchtung im Dunkel der Nacht

Eines Nachts, während er entlang der Ufer der Saale wanderte, fiel ihm ein altes Gedicht ein, das sein Großvater ihm als Kind erzählt hatte. Es handelte von der Einheit der Elemente – Wasser, Erde, Luft und Feuer – und wie sie zusammen die Kräfte der Natur bilden. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass die Antwort im Zusammenspiel der natürlichen Elemente der Frankenwälder lag.

Die Befreiung der Saale-Nixe

Sofort eilte Wilhelm zum Fluss und rief: „Saela, die Lösung deines Rätsels liegt in der Vereinigung der Elemente! Wasser aus der Saale, Erde von den Bergen, Luft von den Wäldern und Feuer aus dem menschlichen Herzen!“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, da brach ein wunderbares Licht aus den Tiefen des Flusses hervor. Saela stieg empor und verwandelte sich in einen wunderschönen Schwan, der gen Himmel flog.

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Das Glück der Frankenwälder

Von jenem Tag an war der Fluss Saale voller Leben und Freude. Die Fische sprangen hoch, die Vögel sangen lauter, und die Menschen an seinen Ufern lebten in Glück und Zufriedenheit. Wilhelm aber wurde als der Held der Frankenwälder gefeiert und fand in Saela, die jedes Jahr als wunderschöner Schwan zurückkehrte, seine ewige Liebe.

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Die Moral der Sage

Die Sage vom verwunschenen Fischermädchen der Saale ist bis heute ein Symbol für die Harmonie zwischen Mensch und Natur. Sie lehrt uns, dass wahres Glück nur in der Einheit und im Einklang mit der Welt um uns herum gefunden werden kann.

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Epilog

So endet die Sage, aber nicht die Wunder der Saale. Jeder Wanderer, der die malerischen Ufer entlanggeht, kann, wenn er genau hinhört, den fernen Gesang von Saela und das leise Plätschern eines glücklichen Flusses vernehmen. Und manch einer sagt, dass zur Dämmerungsstunde, wenn die Saale im Licht der untergehenden Sonne glänzt, ein wunderschöner Schwan gesehen werden kann, der majestätisch über das Wasser gleitet.


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Hier noch ein paar Daten zum Saaletal Weg US 23

Saaletal Weg US 23 (Issigau – Blankenberg – Blankenstein – Wolfstein)

Dauer der Wanderung: 01:45 Stunden
Länge der Wanderstrecke: 9,37 km
Durchnittsgeschwindigkeit: 5,4 km/h
Höhenmeter Aufstieg: 180 m
Höhenmeter Abstieg: 190 m

Die Wanderung findest Du auch bei komoot …

Weitere Wanderwege im Frankenwald … (klicke hier!)

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Autor: Chad Gregor Paul Thiele

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