Die 32. Ausgabe des W:O:A sollte zu einem der denkwürdigsten in der Geschichte des größten Heavy Metal Open Airs werden. Trotz Anreise- und Einlassstopps haben es die Veranstalter und viele freiwillige Helfer es trotz der widrigen Wetterumstände geschafft, über 60.000 Metalheads auf den Holy Ground zu bekommen (bzw. zu schleppen) um ihnen ein Festival der Superlative und Extremen zu präsentieren.
Wacken Open Air 2023
Rund 23.000 Fans haben es leider nicht auf das über 400 Hektar große Gelände geschafft und wurden vom Veranstalter schweren Herzens gebeten zu Hause zu bleiben oder die Anreise abzubrechen.
Auch wir waren natürlich sehr betroffen. Eine unserer Gastredakteurinnen konnte sich jedoch trotz allem durchschlagen und hat es, im Gegensatz zum Rest unseres Teams, auf den Holy Ground geschafft. Da sie sich natürlich nicht vierteilen kann, fällt unser Bericht in diesem Jahr leider etwas kürzer aus. Wir wünschen euch dennoch viel Spaß beim Lesen 🙂
W:O:A 2023 – Mittwoch, 2. August: Ein kraftvoller Auftakt
Die ersten Klänge des Festivals ertönten am Mittwoch mit Auftritten von Bands wie Nervosa, Holy Moses und Skindred. Am Abend rockten dann Battle Beast die Louder Stage.
Anschließend betrat als Headliner Doro die Hauptbühne Faster Stage. Die „Metal Queen“ feierte mit einer an Special Guests ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum, darunter waren Hansi Kürsch (Blind Guardian), Schlagzeuger Mikkey Dee (früher Motörhead, heute Scorpions), Michael Rhein (In Extremo), Chris Caffery (TSO) und Sänger Udo Dirkschneider. Schon an diesem ersten Tag zeigte sich, dass das Wacken Open-Air-Festival 2023, trotz der durch das Wetter schwierigen Bedingungen zu Wochenbeginn, das geplante Programm durchziehen konnte und bei den, entgegen aller Hindernisse aus Schlamm, anwesenden etwa 60.000 Metalheads die gute Stimmung ungebrochen blieb.
W:O:A 2023 – Donnerstag, 3. August: Ein Stelldichein der Legenden
Der Donnerstag brach an und brachte einige der größten Namen der Metal-Welt auf die Bühne. Hammerfall entfachte das Feuer der Begeisterung mit ihrer mitreißenden Power-Metal-Performance. Die schwedische Band war im Frühjahr nachträglich dem Line-up, als Folge der Absage von Anthrax, hinzugefügt worden und erwies sich zum wiederholten Mal als würdiger Act für die Wacken Hauptbühne.
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Später am Abend zeigten Kreator einmal mehr, warum sie zu den Pionieren des Thrash Metal gehören. Die Harder Stage wurde von einem wahren Thrash-Metal-Sturm geprägt, als die deutsche Band, die seit Jahrzehnten zu den führenden Kräften des Thrash Metal zählt, die Bühne eroberte. Hits wie „Pleasure to Kill“, „Betrayer“ und „Flag of Hate“ wurden mit einer Intensität gespielt, die die Fans in einen wahren Rausch versetzte. Die aggressive Bühnenpräsenz von Kreator vermischte sich mit der Euphorie der Menge, die in einer wogenden Masse aus Headbangen und Moshpits aufging.
Helloween, die kürzlich ihre 40-jährige Karriere feierten, lieferten anschließend eine epische Headliner Show voller Nostalgie und Energie. Zum Abschluss des Konzerts ließ die Band riesige Ballons ins Kürbisform durch das Publikum werfen und versetzte alle in ausgelassene Freude und Begeisterung.
W:O:A 2023 – Freitag, 4. August: Vielfalt und Intensität
Der Freitag bot eine breite Palette an musikalischer Vielfalt. Bands wie Amaranthe, Peyton Parrish, Leaves‘ Eyes und Twilight Force sorgten für eine abwechslungsreiche Stimmung.
Während Iron Maiden mit ihrer charismatischen Bühnenpräsenz und ihren zeitlosen Hits das Publikum in ihren Bann zogen.
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Der Auftritt von Iron Maiden am Freitagabend beim Wacken Open Air Festival 2023 war zweifellos einer der Höhepunkte des gesamten Events. Die britische Kultband, die für ihre beeindruckende Bühnenpräsenz und zeitlosen Hits bekannt ist, betrat die Hauptbühne vor einer begeisterten Menge.
Unter dem charismatischen Gesang von Frontmann Bruce Dickinson brachte Iron Maiden eine Reihe ihrer bekanntesten Songs zum Besten. Hits wie „The Trooper“, „Fear of the Dark“ und „Run to the Hills“ wurden von den Fans lauthals mitgesungen. Die Bühnenshow war spektakulär und fesselte die Zuschauer mit beeindruckenden visuellen Effekten.
Die nordischen Klänge von Wardruna brachten eine einzigartige Atmosphäre in das Festival. Trotz kurzem Ausfall des Sounds zu Beginn des Konzerts, zog die Band ihre Show unbeirrbar durch und erntete großen Jubel vom Publikum, als die Technik schnell wieder funktionstüchtig gemacht war und bis zum Schluss ein außergewöhnliches Konzert abgeliefert wurde.
Anschließend forderten Lord of the Lost mit ihrer Dark-Rock-Ästhetik die Grenzen des Genres heraus und rissen damit dennoch die versammelten Metalheads mit. Als Überraschungsgast erschien während der Show plötzlich Neunzigerjahre-Popstar „Blümchen“ auf der Bühne. Nachdem sie bereits auf dem aktuellen Album „Blood and Glitter“ ein Cover des Roxette Songs „The Look“ mit der Band aufgenommen hatte, lieferte die ungewöhnliche Kombination diesmal eine Metal-Version vom 90er-Hit „Herz an Herz“ und versetzte das Publikum in nostalgische Begeisterung.
W:O:A 2023 – Samstag, 5. August: Ein majestätischer Abschluss
Der Samstag bildete den majestätischen Abschluss des Festivals. Die Piraten-Metal-Band Alestorm brachte mit ihren, inzwischen quasi als Markenzeichen bekannten, riesigen Gummienten das Publikum zum Tanzen und Lachen.
Später sorgten Saltatio Mortis mit ihrer mitreißenden Mittelalter-Rock-Performance, die inzwischen auch durch viele englischsprachige Songs ergänzt wird, für ausgelassene Stimmung . Nachdem er am Freitag bereits die Wackinger Stage bespielt hatte, trat auch hier noch einmal Peyton Parrish mit seiner einprägsamen, rauen Stimme auf, um unter anderem „My Mother Told Me“ zusammen mit der Band zu performen.
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Die Dropkick Murphys lieferten schließlich einen kraftvollen Abschluss, der das Publikum mit ihrer energiegeladenen Mischung aus Punk und keltischer Musik mitriss.
Als weiteren krönenden Abschluss ließen die Veranstalter in der letzten Festivalnacht eine atemberaubende Drohnen-Show über dem dunklen Himmel des Infields erscheinen und versetzten die anwesenden Metalheads in Begeisterung. Drachenmotive und der bekannte W:O:A Schriftzug des Festivals wurde in bunt leuchtenden Himmelbildern präsentiert und machten bereits Vorfreude auf nächste Wacken Open Air 2024.
Besonders hervorheben wollen wir zum Ende unseres (in diesem Jahr sehr kurz ausgefallenen) Festivalbericht noch einmal das hervorragende „Krisenmanagement“ der Veranstalter. Ja, es hat hier und da ein paar Kommunikationsschwierigkeiten gegeben. Aber die Entscheidung einen Anreise- bzw. Einlassstopp zu verhängen muss nun einmal sehr abgewägt werden. Ebenso die Erstattung der der Tickets für alle Jene, die der Anweisung gefolgt und daheim geblieben sind.
Nichtsdestotrotz und vielleicht auch gerade wegen der besonderen Situation in diesem Jahr ist der Support der Metalheads unfassbar. Wie sonst sollte es sonst zu deuten sein, dass das Wacken Open Air 2024 in 4,5 Stunden restlos ausverkauft war.
Wir freuen uns auf die Scorpions, Amon Amarth, In Extremo, Blind Guardian, Pain, Beast in Black und viele mehr.
Bis dahin, see you in Wacken – rain or shine (hoffentlich ohne zu viel rain im kommenden Jahr
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Wackenbericht inkl. Fotos für Metaller.de von Daniel Johann-Krone und Victoria Artus
