Hanf (Cannabis) – die missverstandenste und unterschätzteste Pflanze der Welt

Hanf, oder in der Fachsprache Cannabis. Du kennst das ja: „Denke nicht an einen weißen Elefanten!“ Und an was denkst Du dann? Natürlich nicht an alles andere, sondern genau an den weißen Elefanten. Und so ist es auch mit Hanf. Sofort poppen Bilder von lustigen Leuten, Partys, einem Hanfblatt und vielleicht Rastalocken sowie eine Jamaika-Fahne auf. Selbst Stadtkinder, die kaum mehr einen Bezug zur Natur haben, erkennen wohl zwei Blattarten auf Anhieb: Seltener wohl ein Ahornblatt aber wahrscheinlich jeder erkennt sofort ein Hanfblatt.

Hanf. Was ist das genau?

Hanf (Cannabis) - die missverstandenste und unterschätzteste Pflanze der Welt
Hanf (Cannabis) – die missverstandenste und unterschätzteste Pflanze der Welt

Einerseits …
Das ist die eine Seite des Hanfs, die gibt es auch. Viele würden sagen, das sei die einzige und sie ist auch für seine weitgehende Tabuisierung verantwortlich.

Andererseits …
Doch Hanf ist weit vielseitiger als nur als Rauschmittel. Man kann es auch überspitzt formulieren: Hanf könnte die Lösung vieler ökologischer und ökonomischer Probleme sein, denen wir heute gegenüberstehen. Wenn, ja wenn da nicht sein „schlechtes Image“ wäre und vor allem der Gesetzgeber Hürden aufstellen würde.

Doch alles der Reihe nach. Wir wollen Dir hier eine kurze und knackige Darstellung zum Thema Hanf liefern, wie er verwendet werden kann und natürlich auch auf CBD Öl eingehen. Doch bevor wir uns mit der Geschichte des Hanfs beschäftigen, wollen wir beleuchten, was Hanf eigentlich ist.

Hanf ist eine Gattung innerhalb der Cannabaceae, also der – Überraschung – Hanfgewächse, und zählt zu den Rosenartigen Pflanzen. Verwandt mit dem Hanf ist der Hopfen, der ebenso ein Hanfgewächs ist. Vom Hanf selbst gibt es nur drei Arten.



Wie genau sieht Hanf aus?

Die Pflanze ist krautig und meist einjährig. Die Wuchshöhe ist je nach Umweltbedingungen sehr unterschiedlich und kann auf guten, also feuchten Böden mit guter Nährstoffversorgung, bei der Hanfernte gut und gerne 5 m erreichen. Aber es gibt auch Situationen und Orte, wo die Staude nur 20 cm hoch wird und dennoch blüht und fruchtet.

Die charakteristischen Blätter sind handförmig, der Rand gesägt. Während die ersten Blattpaare für gewöhnlich nur ein Blättchen aufweisen, können die folgenden bis zu 13 haben. Zur Blüte hin, die am Ende des Stängels zu finden ist, nimmt die Blättchenzahl wieder bis auf ein Einzelblättchen ab.

Anbau und Wuchs

Die Saatzeit für Hanf ist im Frühjahr. Nach drei bis sieben Tagen keimen die Samen, die ersten Blätter werden bei einer Wuchshöhe von rund zehn Zentimeter gebildet. Bei zunehmender Tageslänge wächst die Pflanze weiter, blüht aber nur, wenn die Tage wieder kürzer werden, wenn also die Dunkelperiode 10 bis 12 Stunden überschreitet.

Pflanzenteile und die möglichen Produkte

Aus den einzelnen Pflanzenteilen, also aus den Fasern, den Samen, den Blätter und – natürlich – den Blüten können sehr unterschiedliche Produkte hergestellt werden:

  • Aus den Fasern der Stängel werden u.a. Seile und Stoffe gefertigt.
  • Die Samen werden zu Speiseöl verarbeitet.
  • Nimmt man die Blätter und Blüten, so kann man daraus ätherische Öle herstellen.
  • Und natürlich … aus den getrockneten Blättern, Blüten und Blütenständen wird Haschisch und Marihuana gewonnen.
Hanf (Cannabis) - die missverstandenste und unterschätzteste Pflanze der Welt
Hanf (Cannabis) – die missverstandenste und unterschätzteste Pflanze der Welt

Rolle von Hanf heute

Hanf spielt heute – wieder – eine bedeutende Rolle in der Textil- und Bauwirtschaft aber auch als Arzneimittel in der Medizin. Eine Legalisierung selbst als Rauschmittel scheint sich in letzter Zeit immer mehr Bahn zu brechen, da mehr und mehr Länder ihre Blockade gegen Cannabis abbauen und somit Hanf insgesamt als Pflanze wohl ein besseres Image bekommen könnte. Was absolut wünschenswert wäre.

Legale Hanfsorten

Wie erwähnt, dürfen Hanfsorten und deren daraus gewonnenen Produkte, die einen geringen THC-Gehalt (unter 0,2%) aufweisen und deren Schwerpunkt auf CBD liegt, legal angebaut und legal erworben werden. Um diese erlaubten Hanfsorten anzubauen, müssen die Landwirkte noch eine Extragenehmigung einholen. Unter diesen so zugelassenen Hanfsorten finden sich auch Finola, Santhica und Futura.

Hanfsorte Finola

Diese Sorte hat eine Zulassung aus Finnland (Nr. 6157) und darf somit in der gesamten EU legal angebaut werden. Das Zulassungsland Finnland ist nicht zufällig, da diese Sorte vor allem in Kanada und Nordeuropa kultiviert wird, da hier wegen der kurzen Sommer andere Sorten nicht früh genug fertig würden.

Finola ist kleinwüchsig und selbstblühend. Sie gilt als extrem widerstandsfähig. Da ihre Blüten reich an Duftstoffen sind, wird sie vor allem für die Ölgewinnung, wie z.B. für ätherische Duftöle, verwendet. In den letzten Jahren nimmt der Einsatz als CBD-Sorte immer mehr zu, da sie mit einem CBD-Gehalt von 2–6 % relativ CDB-reich ist.

Hanfsorte Santhica 23, 27 und 70

Alle drei Sorten besitzen unter der Nummer 8194 eine EU-Zulassung aus Frankreich.
Die Nutzhanfsorte Santhica 27 kann eine sehr hohe Wuchshöhe erreichen. In Zentraleuropa wird sie hauptsächlich zur Faser- sowie Samenproduktion angebaut, da sie im Durchschnitt mit 1–1,5 % nur wenig CBD entwickelt. Ihr Hauptcannabinoid ist CBG (Cannabigerol, ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, das den Blutdruck senken kann).
Santhica 70 blüht später als Santhica 23 und 27 und erreicht eine Wuchshöhe von 2 bis 2,5 m. Wie alle Santhica Sorten zeichnet sie sich durch eine geringe THC Konzentration aus, bei Santhica 70 ist die CDB Konzentration mit bis zu 10 % aber relativ hoch.

Hanfsorte Futura 75

Natürlich hat auch Futura eine EU-Zulassung; und zwar ebenfalls aus Frankreich mit der Nr. 8194.
Futura 75 ist eine französische Industriesorte die bei europäischen Hanfbauern, und hier vor allem in Mitteleuropa, weit verbreitet ist. Die Nutzung der Sorte umfasst die Ölproduktion, die Produktion von Cannabidiol-Öl und die Faserproduktion. Futura riecht intensiv nach Zitrusfrüchten. Die Sorte selbst ist zwittrig, wobei es auch einige rein weibliche Pflanzen geben kann. Ihr CBD-Gehalt liegt bei ca. 1,2–2,4 %.

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Autor: Hanfmarie

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