Wende in der Drogenpolitik: Der Bundestag setzt auf Drug-Checking

Es ist ein Tag, der Geschichte schreiben könnte: Der Bundestag hat eine bundesweite Regelung für Drug-Checking-Modelle beschlossen.

Ein neuer Weg in der Drogenpolitik

Wende in der Drogenpolitik: Der Bundestag setzt auf Drug-Checking
Wende in der Drogenpolitik: Der Bundestag setzt auf Drug-Checking

Mit dieser Entscheidung hat Deutschland einen bedeutenden Schritt getan, indem es von Strafen auf Schutz und Hilfe umschwenkt. In diesem Blogpost wollen wir den Hintergrund dieser bedeutenden Entscheidung und ihre möglichen Auswirkungen genauer betrachten.

Besuch einer Drug-Checking-Einrichtung

Alles begann mit einem Besuch des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, in einer Drug-Checking-Einrichtung in Berlin. Hier erlebte Blienert aus erster Hand, wie lebensrettend Drug-Checking sein kann und wie es für viele Konsumenten den ersten Kontakt zu Beratungsstellen darstellt. Blienert hat das Modellprojekt der vista gGmbH, Schwuleneberatung gGmbH und Fixpunkt e.V. in Berlin besucht und war sichtlich beeindruckt.

Was ist Drug-Checking?

Der Grundgedanke

Drug-Checking ist ein Prozess, bei dem besonders gesundheitsschädliche Stoffe in Drogen entdeckt und der Wirkstoffgehalt festgestellt wird. Dabei erhalten die Konsumenten eine Beratung. Es handelt sich also um ein Präventionsinstrument, das über Risiken aufklärt und Menschen vor potenziell gefährlichen Substanzen schützt.

Die Implementierung in Deutschland

In Berlin wurde dieses Modell bereits seit Juni 2023 implementiert. Mit dem vom Bundestag beschlossenen Lieferengpassbekämpfungs-Versorgungsverbesserungsgesetz wird nun eine bundesweite Rechtsgrundlage für die Umsetzung von Drug-Checking-Maßnahmen geschaffen. Das ermöglicht es den einzelnen Bundesländern selbst zu entscheiden, ob sie Modellprojekte einführen möchten.

Ein Weg zu mehr Schutz und Unterstützung

Blienert hat zahlreiche Gespräche in Fachkreisen und auf politischer Ebene geführt, um diesen bedeutenden Schritt voranzutreiben. Die freudige Nachricht ist, dass der Bundestag nun eine Lösung für die Bundesländer beschlossen hat. Menschen, die Drogen konsumieren, ob abhängig oder auf dem Weg zur Abhängigkeit, benötigen Hilfe, Beratung und verlässliche Unterstützung. Drug-Checking ist ein erster Schritt in diese Richtung.

Ein Schritt zur Normalisierung des Drogenkonsums?

Blienert betont jedoch, dass diese Entscheidung nichts mit einer Normalisierung des Drogenkonsums zu tun hat. Der Kern der Drug-Checking-Modelle ist die Aufklärung und Sensibilisierung für die Risiken des Drogenkonsums. Es ist nicht die Absicht, Drogenkonsum zu fördern, sondern vielmehr die Risiken zu minimieren und den Schutz der Konsumenten zu gewährleisten. Drug-Checking war zudem eine langjährige Forderung der Suchtberatung.

Zusammenfassung und Ausblick

Mit der Entscheidung für Drug-Checking-Modelle hat Deutschland einen großen Schritt in der Drogenpolitik gemacht. Statt auf Strafen setzt der Staat nun auf Schutz und Hilfe – eine Wende, die hoffentlich zu mehr Sicherheit für Drogenkonsumenten führen wird. Es bleibt zu sehen, wie die Bundesländer diese neuen Möglichkeiten nutzen werden und wie sie zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit beitragen können. Letztendlich könnte dieses Modell als Vorlage für andere Länder dienen, die ähnliche Probleme mit Drogenkonsum und -missbrauch haben.

Quelle / Infos: https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/presse/detail/drug-checking-im-bundestag-beschlossen/

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Autor: Canna-Chad Gregor Paul Thiele

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